Fichtenwipfel
Die Volksmedizin kennt Fichtenwipfelsirup als Hustensaft. In letzter Zeit greift aber die gehobene Gastronomie wegen ihres interessanten Geschmacks gern auf Fichtenwipfel zurück. Weil nur im Mai die Fichtenknospen noch so jung sind, dass sie weich und angenehm zu essen sind, werden sie auch »Maiwipfel« genannt. Doch gegen Ende Mai können die jungen Triebe bereits hart sein. Es gilt also, rechtzeitig in den Wald zu gehen!
ZUTATEN
2 Handvoll Fichtenwipfel, frisch gepflückt
250 ml Wasser
1 TL (5 g) Ursalz
Gärgefäß mit 500 ml Fassungsvermögen und Beschwererkit
Ansatz mit Salzlake: 2 %
Fermentationsdauer: 7–9 Tage
Haltbarkeitsdauer: 1 Jahr
ZUBEREITUNG
Fichtenwipfel waschen und die braunen Häutchen an den Ansätzen möglichst vollständig entfernen. Für die Lake Salz in Wasser einrühren, bis alles aufgelöst ist. Die Wipfel ins Glas einlegen, Lake darüber gießen, bis sie überstehend bedeckt sind. Im Glas oben ausreichend Raum frei lassen, damit das Gärgut atmen kann. Beschwererkit einlegen und Gefäß verschließen.
TIPP
Sie können genauso gut Wipfel von Tannen verwenden. Bei einer Frühlingswanderung vor ein paar Jahren bin ich durch den Wald spaziert und habe ein kleines Stückchen aller essbaren Nadelbaumwipfel, die mir über den Weg gekommen sind, gekostet. Es ist interessant, wie sehr sie sich im Geschmack unterscheiden. Achtung vor der giftigen Esche!
VERWENDUNG
Fichtenwipfel sind im Geschmack so intensiv, dass sie pur gegessen kein Vergnügen sind. Nehmen Sie daher beim Kosten nur wenige Nadeln, keinen ganzen Wipfel. Sie sind, sparsam dosiert, ein Würzmittel. Das Aroma passt herrlich zu Fleischsaucen, besonders zu Wild. Einzelne Nadeln oder feinst geschnittene Wipferl sind eine tolle Garnierung, sowohl auf pikanten als auch auf süßen Speisen. Bereiten Sie dann und wann Speiseeis selbst zu? Dann probieren Sie eine Variante Kirscheis, die Sie mit einer kleinen Menge Ihrer Wipfel aromatisieren.